Ausbildung

Der Sexocorporel wurde an der Universität von Quebec in Montreal (UQAM) von Professor Jean-Yves Desjardins in den 70er Jahren entwickelt. Seine Basis sind präzise klinische Beobachtungen, welche die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso einbeziehen wie Beobachtungen und Erfahrungen mit Student*innen mit guter sexueller Funktionalität, sowie Studien des körperlichen Ausdrucks an gesunden Proband*innen. Er stützt sich auf ein Konzept der sexuellen Gesundheit, das auf einer umfassenden und integrativen Sichtweise der verschiedenen Komponenten der Sexualität basiert: Komponenten der Identität, physiologische, intrapsychische (sexodynamische), kognitive und Beziehungskomponenten. Im menschlichen Körper vereinen sich diese Komponenten.

Der Sexocorporel bietet Therapeut*innen, Fachpersonen aus anderen Bereichen, die die menschliche Sexualität betreffen, sowie allen anderen Interessierten ein Verständnis der menschlichen Sexualität (einschließlich der Genitalität). Er stellt wirkungsvolle Instrumente bereit zur Diagnostik und Behandlung, insbesondere zur Verbesserung oder Wiederherstellung der Sexualität der Patient*innen und Klient*innen mit entsprechenden Anliegen, sowie Instrumente zur Lehre, beispielsweise für die Sexualpädagogik.

Das vorliegende Curriculum definiert die Stufen der Ausbildung zum Beruf des „Klinischen Sexologen Sexocorporel ISI/ Klinische Sexologin ISI“. In Planung sind weitere, fachspezifische Curricula, z.B. Sexualpädagogik.

Die Ausbildungen in Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz werden durchgeführt vom Zürcher Institut für klinische Sexologie und Sexualtherapie (ZISS) und vom Institut für Embodiment & Sexologie (IfES). Infos zu laufenden und zukünftigen Ausbildungen finden Sie hier ZISS-Ausbildungen und hier IfES-Ausbildungen.

Struktur der Ausbildung

Die Sexocorporel Ausbildung ist in drei Stufen unterteilt:

Ziel der Ausbildung

Die Teilnehmer*innen erwerben die klinischen und wissenschaftlichen Kenntnisse der klinischen Sexologie, so dass sie ihre Praxis auf dieses Gebiet erweitern können. Die vollständig absolvierte Ausbildung ermöglicht den Beruf des klinischen Sexologen ISI/ der klinischen Sexologin ISI.

Profil der Teilnehmenden

Für die ersten beiden Module der 1. Stufe (persönliche Entwicklung):

Alle Personen aus bio-psycho-sozial-medizinischen Berufen (z.B. Psychiater*innen, Ärzt*innen, Physiotherapeut*innen, psychomotorische Therapeut*innen, Psycholog*innen, Urolog*innen, Gynäkolog*innen, Chirurg*innen, Pflegefachpersonen, Sozialarbeiter*innen, Eheberater*innen), die Einzelpersonen oder Paare bei sexuellen Schwierigkeiten beraten möchten, können sich um die Zulassung bewerben.

Menschen anderer Berufe können in manchen Ausbildungszentren auf Anfrage zugelassen werden (persönliche Entwicklung), ohne Anrecht auf eine Zertifizierung.

Für die klinischen Module (3-7) der 1. Stufe:

Personen aus bio-psycho-sozial-medizinischen Berufen, die die ersten beiden Module absolviert haben und die ihre Kenntnisse in der klinischen Sexologie in einer anerkannten Ausbildung vertiefen und die für die klinische Praxis des Sexocorporel erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben wollen.

Auf Antrag können auch Personen anderer Berufe zugelassen werden,evtl. mit möglichen Einschränkungen für die spätere berufliche Praxis.

Abwesenheitsregelung

Wir erwarten eine Teilnahme an mindestens 90% der Ausbildungsstunden auf jeder Stufe. Im Falle höherer Gewalt (Krankheit, Unfall), können die verpassten Stunden in einem anderen Ausbildungsdurchgangs nachgeholt werden.

Prüfungen

Prüfungen werden i.d.R. von zwei LeiterInnen abgenommen.